Die passende Behandlungstechnik wähle ich individuell anhand der Vorgeschichte und dem aktuellen Befinden des Tieres aus. Mir stehen dabei folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Klassische Massage
Nahezu jede Behandlung beginnt zunächst mit einer vorbereitenden Massage, um das Gewebe aufzuwärmen und auf die folgenden Behandlungen vorzubereiten. Die klassische Massage kann lockern, stärken, die Durchblutung fördern und zur Entspannung beitragen.
Weichteilmobilisation
Das Hauptziel der Weichteilmobilisation ist es, Verspannungen, Verklebungen oder Verhärtungen im Gewebe zu lösen und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Es können alle Weichgewebe wie Muskeln, Faszien, Bindegewebe, Sehnen und Bänder behandelt und in einen Normalzustand versetzt werden. Auch frische und ältere Narben, die durch eine Operation, Verletzungen oder Verbrennungen entstanden sind, können die Bewegungsfähigkeit des Tieres einschränken und werden von mir entsprechend behandelt.
Thermotherapie
Thermotherapie in der Tierphysiotherapie bezieht sich auf den gezielten Einsatz von Wärme oder Kälte als therapeutisches Mittel zur Behandlung von Verletzungen oder Erkrankungen bei Tieren. Die Wärmebehandlung wird typischerweise zur Entspannung von Muskeln, zur Steigerung der Durchblutung und zur Linderung von chronischen Schmerzen eingesetzt. Wärme kann auf verschiedene Arten angewendet werden, wie beispielsweise durch Warmkompressen, die heiße Rolle, Infrarotlampen oder Körnerkissen. Kältebehandlung, auch als Kryotherapie bezeichnet, wird verwendet, um Entzündungen zu reduzieren, Schwellungen zu verringern und akute Schmerzen zu lindern. Kälte kann beispielsweise durch Quarkwickel, Kältekompressen oder Eislollys appliziert werden.
Frequenzlasertherapie
Sie gehört zu fast jeder Behandlung dazu, da sie so vielseitig einsetzbar ist. Jede Art von Trauma oder Dysfunktion im Gewebe führt zu einer Minderversorgung mit Energie. Über das Licht des therapeutischen Lasers wird Energie genau dort zugeführt, wo der Körper sie gerade benötigt. Er hilft Entzündungen und Schmerzen zu lindern, verbessert und beschleunigt die Wundheilung und entstört Narbengewebe.
Elektrotherapie
TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) ist eine Therapie zur Schmerzlinderung, zur Muskel- und Nervenstimulation bei der niedrige elektrische Ströme verwendet werden. Die Methode basiert auf der „Gate-Control-Theorie“ des Schmerzes, bei der elektrische Signale die Schmerzübertragung blockieren. Die Elektroden des TENS-Gerätes werden mit Hilfe von Elektrodengel auf dem Fell des Tieres angebracht, um elektrische Impulse abzugeben. Dies kann die Freisetzung von körpereigenen Schmerzmitteln, so genannten Endorphinen, stimulieren. Anwendungsmöglichkeiten sind zum Beispiel Bandscheibenvorfälle und Erkrankungen der Wirbelsäule, Schmerzen durch Arthrose, HD oder ED, Muskelatrophie, Nervenschmerzen oder Lähmungen.
Schallwellentherapie
Das Schallwellentherapiegerät hilft, Muskelverspannungen zu lösen, die Durchblutung zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Die Intensität kann in verschiedenen Stufen reguliert werden. Die Tiefenwirkung beträgt bis zu 6 cm und ist damit sowohl für die Hunde- als auch für die Pferdetherapie geeignet. Es ist sehr leise und kann daher auch bei empfindlichen Patienten eingesetzt werden.
Passive Bewegungsübungen & Gelenkmobilisation
Passive Bewegungsübungen und Gelenkmobilisation werden durchgeführt, um die Gelenkbeweglichkeit und Flexibilität bei Tieren zu verbessern, Schmerzen zu linden und die Funktion des Gelenks zu optimieren. Das Tier bleibt dabei entspannt und die Bewegungen werden von außen ausgeführt. Sie werden oft in Kombination mit anderen Therapiemethoden eingesetzt, um die Genesung zu fördern. Auch sehr viele ältere Patienten, die unter Steifheit leiden, profitieren sehr von dieser Behandlung.
Aktive Bewegungsübungen
Bei diesen Übungen nimmt das Tier aktiv teil und führt die Bewegungen selbst aus. Ich passe die Übungen individuell an die Bedürfnisse jedes Tieres an und überwache ihren Fortschritt während der Therapiesitzungen. Durch die Übungen mit Hilfsmitteln wie Wackelbrettern, Hürden und Steppern werden Muskeln gestärkt, die Gelenkbeweglichkeit und Ausdauer verbessert und die neuromuskuläre Koordination gefördert.
Neurodynamik nach Sabine Hárrer
Das Nervensystem durchzieht mit seinen Nervenbahnen den ganzen Tierkörper. Es muss so flexibel sein, dass es jeder Bewegung oder Position des Tieres folgen kann. Die Nervenstränge müssen also anpassbar sein, gut mit Nähr- und Sauerstoff versorgt werden und gut um die umliegenden Gewebestrukturen gleiten können. Zurückliegende Ausrutscher und Traumen oder Erkrankungen können das empfindliche Nervensystem beeinträchtigen und Bewegungseinschränkungen, Taktunreinheiten oder sogar Kopfschmerzen verursachen. Mit der Technik der Neurodynamik nach Sabine Hárrer werden Einschränkungen in diesem Bereich sanfst gelöst.
Kinesiotaping
Kinesiotapes können auch beim Tier ihre positiven Effekte entfalten. Die elastischen Tapes werden auf das Fell der Tiere geklebt, eine Rasur ist bei kurzhaarigen Tieren nicht nötig. Das Kinesiotape kann Schmerzen lindern, die Durchblutung verbessern und den Lymphfluss fördern. Es hilft, Muskelverspannungen zu lösen, die richtige Ausrichtung der Gelenke zu unterstützen und die propriozeptiven Reize zu verbessern.